Ein kleines, unscheinbares Buch, das mich mit seinem glänzenden faszinierenden Cover in seinen Bann gezogen hat...
Dieses Büchlein enthält zwei Reden von Mary Beard, die sie im Rahmen der London Review of Books Winter Lecture gehalten hat: "Die öffentliche Stimme der Frauen" und "Frauen an der Macht".
Erstere beschäftigt sich damit, wie es seit der Antike in die Köpfe der Menschheit gehämmert wurde, dass Frauen in der Öffentlichkeit nicht zu sprechen haben, sondern nur im Haus ihrem "Geschnatter" fröhnen dürfen. Falls sie es doch tun, wurden (und werden!) sie entweder verlacht und denunziert oder hatten sich als Männer verkleidet (übrigens noch heute ein Thema, erinnert sich jemand an Angela Merkel im Kleid?).
Der zweite Vortrag handelt, wie der Titel schon sagt, von Frauen in Machtpositionen, sprich vornehmlich Angela Merkel, Margaret Thatcher und Hillary Clinton - achja, und Medusa!
Ein wahnsinnig wichtiges Thema und es ist schockierend und irritierend zu lesen, dass es tatsächlich belegbar ist, wie die weibliche Meinung seit Urzeiten unterdrückt wurde und wird. Ich bin gleich nochmal glücklicher in meinem Job mit Menschen zusammenzuarbeiten, die meine Stimme schätzen und meine Ideen in Betracht ziehen und mir nicht über den Mund fahren.
Mit seinen 100 Seiten sieht es unscheinbar aus, hat mir aber wichtige Impulse für meine künftige Leseauswahl gegeben.
Einziges Manko: es hätte etwas länger sein können. Aber dafür gibt es ja andere Titel zur Auswahl...
"Andere klassische Autoren behaupteten beharrlich, dass der Ton und das Timbre der weiblichen Rede stets nicht nur die Stimme des männlichen Redners zu untergraben drohe, sondern auch die gesellschaftliche und politische Stabilität sowie die Gesundheit des gesamten Staates."
~ Lilith ~
17.08.18