Gordon Tyrie ~ Hebriden-Krimis

1. Todesströmung ♠♠♠

"Hynch drückte nicht ab." 

 

Was für ein irrer erster Satz! Und irre geht es auch weiter, denn dieses Nicht-Abdrücken hat für Auftragsmörder Hynch und seine Kumpanen schwerwiegende Folgen: Der Auftrag geht schief und so fliehen sie vor der Selbstjustiz auf die Hebriden-Insel Jura. Dort gibt es weitere Verwicklungen, unter anderem einen Immobilien-Hai der die ruhige Insel in ein Golfparadies verwandeln will. Ob Hynch da helfen kann...? 

 

Zum Glück habe ich den zweiten Band zuerst gelesen, denn bei dem hier hätte ich am liebsten nach 100 Seiten aufgegeben. Wo der zweite ein Cozy Krimi war, mit schrägen Charakteren und Kapiteln aus der Sicht eines Hochlandrinds, war dieser hier die Geschichte eines Mannes auf der Flucht, mit viel Blut, Schießereien und inneren Monologen mit Planungsüberlegungen. Insgesamt irgendwie nicht so spannend, auch wenn das fulminante Ende dann ordentlich abgeht. 

 

Da Band 3 aber wieder "Krimi" auf dem Cover hat, hoffe ich mal das beste und bin gespannt, welche Insel und welche schrägen Typen wir dann kennenlernen wollen. Der Band erscheint im Juli!

 

~ 20.02.2022

2. Schottensterben ♠♠♠♠♠

~ Werbung, weil Rezensionsexemplar; alle Meinungen meine eigenen. Vielen Dank an Frau Kessler! ~

 

Auf der kleinen schottischen Insel Gigha geht allerhand vor sich: Eines Morgens taucht die Leiche eines bekannten schottischen Schauspielers am Strand auf. Mehrere Parteien beobachten dann unbemerkt, wie es der Leiche weiter ergeht, doch niemand greift ein oder ruft die Polizei. Ein wirklich seltsames Inselvölkchen... Ich kann euch leider nicht wirklich mehr verraten, weil es sehr viele sehr schräge Verwicklungen gibt und ich nicht spoilern will.

 

Wie ihr an der Nummerierung merkt, ist dies der zweite Hebriden-Krimi, der diese Woche erschien - doch das hielt mich von nichts ab und ich sollte Recht behalten: Die Charaktere sind vollständig ausgearbeitet und die Handlung in sich geschlossen.

Normalerweise bewerte ich, wie viele Blätter ich vergebe, danach, ob ich es nochmal lesen würde, wie witzig es war, ob es noch viele nervige Fehler gab - hier gibt es zusätzlich ein Blatt für schottisch-trockenen Humor und dafür, dass es Kapitel aus Sicht der Highland Coo auf dem Cover gibt. Absolut irre und zum Schreien komisch! Als Schottlandfan habe ich mich hier direkt "heimisch" gefühlt und habe mich köstlich amüsiert.

Die ganzen Verwicklungen und Historien der schrägen Charaktere sind spannend nachzuverfolgen und am Ende war es mir fast schon egal, wie die Leiche an den Strand gekommen ist - ich wollte einfach nur diesen zauberhaften Insulanern bei ihren Eskapaden zulesen. Von denen kommt jeder mal zu Wort, denn es gibt hier nicht den einen Ermittler. Faszinierend fand ich auch die zahlreichen Tolkien-Anspielungen - für Nerds ein weiteres schönes Schmankerl.

Jetzt muss ich wohl Band 1 nachholen - und dem Autor schreiben, dass er sich mit Band 3 beeilen soll...

 

"Wenn Schotten sterben, steigt meistens eine Party."

~ 08.05.2020

3. Schottenkomplott ♠♠♠♠

~ Werbung, weil Rezensionsexemplar; alle Meinungen meine eigenen. Vielen Dank an Frau Kessler! ~

 

Diesmal befinden sich Hynch (und ja, auch Lizzie!) auf Colonsay. Dort hat sich Hynch niedergelassen und mit der örtlichen Theatergruppe angefreundet - und begibt sich nun per Kontaktanzeige auf Partnerinnensuche. Drei Kandidatinnen sollen auf die einsame Insel eingeladen werden, doch dann erhält Hynch den Hinweis, dass eine Attentäterin auf ihn angesetzt wurde... 

 

 

Die amourösen Abenteuer von Hynch und seiner Theatertruppe sind sehr süß und es ist schön, dass er endlich Freunde findet und sich jemandem anvertrauen kann. Die Abenteuer von Lizzie sind diesmal nicht so witzig - sie wird als Therapietier eingesetzt und gerät dort in Streit mit einer gemeinen Krähe. Dieser dritte Band liegt für mich irgendwo zwischen dem ersten (den ich ja nicht so mochte) und dem zweiten (der höchst amüsant war). Nachdem mir aufgefallen war, wer während des Einbruchs gefehlt hat, war in Sachen Attentäterin etwas die Luft raus - aber es bleiben ja noch genug andere Handlungsstränge, die bei Laune halten. 

 

Ein wenig irritiert haben mich diesmal einige denglische Ausdrücke, obwohl das Buch doch von einem deutschen Autor geschrieben und nicht übersetzt wurde. Dafür gibt sich Tyrie diesmal viel Mühe, uns die vielen Wörter für schottischen Regen beizubringen. 

 

Ich werde Hynch und Lizzie jedenfalls treu bleiben und freue mich auf ihre weiteren Abenteuer auf einer weiteren Hebriden-Insel. 

 

"Es war ein schottischer Frühlingstag wie aus dem Bilderbuch - einem Bilderbuch für Pluviophile." 

~ 03.07.2022

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zuletzt aktualisiert 10.04.2024

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