Jean Goodhind ~ Honey Driver Mysteries

10. Mord zu Halloween ♠♠♠

Honey Driver ist eigentlich Hotelbesitzerin, aber wie das bei Cozies immer so ist, beschäftigt sie sich auch mit Kriminalfällen in und um Bath.

In diesem Band gibt es folgende Probleme:

1. Das Ehepaar Crook wurde ermordet.

2. Der Mann von einer Freundin von Honeys Mutter hat sich auf einen Selbstfindungstrip begeben und will nicht gefunden werden.

3. Ein Kerl raubt die Wohnung seiner eigenen Mutter aus.

4. Honey baut mit dem Auto ihres Freundes einen Unfall und daraufhin redet er nicht mehr mit ihr.

5. Eine liebe alte Dame ist spurlos verschwunden.

Einige tote Menschen, einige verschwundene Menschen, einige wütende Menschen. Viel Drama für 300 Seiten!

 

In meiner Halloween-Leseliste stand noch dieses Buch, das ich bei Tauschticket ergattern konnte. Es ist zwar der 10. Teil einer Reihe, aber wie das bei Cozies immer so ist, können die eigentlich unabhängig voneinander gelesen werden - so auch hier. Natürlich sind die Beziehungen schon recht etabliert, aber alles wichtige wird erklärt. Wieso Honey allerdings mit einem Kerl zusammen ist, der sein Auto mehr liebt als sie, statt mit einem Buchhändler, wird sich mir nie erschließen.

Der Mord findet tatsächlich auf einer Halloween-Party statt, sodass die Handlung eher im November stattfindet und wir keine kuschlige Herbst-Atmosphäre erhalten, daher wird dieses Buch nicht in der Halloween-Liste geführt werden.

 

Viel störender war aber der Text selbst. Ich hatte das Gefühl, dass nach der Übersetzung niemand den Text mehr angefasst (lektoriert, korrigiert) hat. Die Übersetzung ist teils sehr holprig (sie spielt kein "Verliese und Drachen" - 2014!), der Schreibstil verdreht - sprich, die Reihenfolge der Handlung wurde nicht eingehalten (die Fliesen waren kalt unter ihren nackten Füßen, ihre Schuhe hatte sie zuvor an der Tür zurückgelassen). Besonders irritierend sind aber die fehlenden Absätze; wenn eine Szene wechselt, wird normalerweise eine Leerzeile eingefügt, damit man sich orientieren kann. Hier wurde oftmals einfach munter weiter geschrieben und so reiht sich eine Szene in der Autowerkstatt nahtlos an eine im Hotel. Da stockt man jedes Mal erst und liest nochmal nach, wo man sich vertan hat. Von den zahlreichen Lästereien über Bekleidungsstile und andere Nichtigkeiten will ich gar nicht erst anfangen.

Spoiler [zum Lesen Text markieren]: Dass sie sich dazu entscheiden, den entlaufenen Ehemann nicht zu verpfeifen, weil es ja soo romantisch ist, dass er eine neue Liebe gefunden hat, fand ich dann doch ziemlich arschig. Die arme Ehefrau sitzt da und Frustfrisst und heult und die lassen sie komplett im Dunkeln? WTF?

 

Die Charaktere sind schrullig und liebevoll gezeichnet, auch wenn einige eindeutig weggesperrt gehören.

~ 25.11.2020


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zuletzt aktualisiert 21.04.2024

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