Isaac Marion - Mein fahler Freund ♠♠♠♠

erschienen bei Klett-Cotta Hobbit Presse 2011

 

Vielen Dank an Frau Jakobs für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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Dies war mein erstes Zombiebuch, jedoch bin ich ziemlich sicher, dass Marions Konzept von Untoten anders ist.

Seine Welt spielt in der Zukunft, nachdem eine unbekannte Seuche Tote, die noch ein Gehirn besitzen, in Zombies verwandelt hat. Diese fressen die Lebenden, welche sich in Stadien verschanzt haben.

 

R ist auch ein Zombie, er weiß nicht mehr, wie lange er schon (un-) tot ist, denn außer Stöhnen und Rumhängen tut er nicht viel. Eines Tages macht er sich in die nahe Stadt auf, um Fleisch zu finden, wobei Gehirn ein besonderes Leckerli darstellt, denn wenn die Zombies es fressen, erhalten sie für kurze Zeit Einblick in das Leben des Toten, wodurch sie sich selbst nicht mehr ganz so tot fühlen. Doch das Gehirn, das R an diesem Tag frisst, ist anders. Es setzt sich in ihm fest und versorgt ihn auch nach mehreren Tagen mit Erinnerungen. R beginnt, sich zu verändern, er rettet die Freundin des Toten und bringt sie in sein Versteck. Dort entwickelt sich eine zarte Beziehung zwischen den beiden, Julie merkt, das R anders ist als seine hirnlosen Kumpanen. Zusammen beginnen sie, die Welt zu verändern.

 

"Mein fahler Freund" ist eigentlich der falsche Titel, denn das Buch ist ein innerer Monolog aus Sicht von R. Obwohl R nur mit Mühe ein dreisilbiges Wort sprechen kann, hat er erstaunlich elaborierte Gedanken, die er dem Leser mitteilt. Leider ist das "Leben" der Zombies recht eintönig, weshalb auch Rs Erzählungen manchmal nicht den rechten Schwung haben.

Teilweise sind die Probleme der Toten sehr graphisch dargestellt, doch Marion schafft es, den Ekel vor Zombies mit absurder Komik zu kombinieren, sodass man zwischen "hihihi", "Das wollte ich gar nicht wissen" und "Och, die armen Untoten" schwankt.

Letzten Endes ein amüsantes Buch mit einer Botschaft: Veränderung beginnt in dir selbst.

 

Was mich fasziniert ist die Tatsache, dass es jetzt verfilmt wird. Wie will man einen 300-seitigen Monolog in einen Film umwandeln? Man darf gespannt sein.

Mehr Informationen hier.

 

"Mein Freund M sagt, das sei die Ironie, wenn man ein Zombie ist: Alles ist komisch, aber man hat nichts zu lachen, weil einem die Lippen weggerottet sind."

von Lilith


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zuletzt aktualisiert 17.04.2024

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