Neil Gaiman: Stardust / Der Sternwanderer ♠♠♠♠♠

Abbildung: die Geschenkausgabe in blauem Leinen und Schuber

 

An der Grenze zu Faerie steht ein Dörfchen namens Wall. Die namensgebende Mauer darf niemand übertreten. Doch natürlich gibt es in jedem Kaff einen Jungspund, der auf ein Abenteuer aus ist.

 Tristran Thorn will seiner Auserwählten Victoria Forester ein besonderes Geschenk machen: er will ihr eine gefallene Sternschnuppe bringen. Doch diese ist in Faerie runtergekommen. Auf dem beschwerlichen Weg erfährt Tristran mehr über sich, Märchengestalten und die Liebe...

 

 

Neil Gaiman sagt selbst, dass er "Stardust / Der Sternwanderer" als Märchen für Erwachsene geschrieben hat und genau das ist es auch. Eine fantastische Erzählung über die Mystik des Erwachsenwerdens.

Der Film ist exzellent gelungen, ist aber unabhängig vom Buch zu betrachten. Meine Lieblingsszenen mit den Blitzpiraten und die Yvaines Rede über die Liebe sind leider nicht im Buch, dafür sind im Film einige wunderbare Szenen nicht umgesetzt.

Im Buch gibt es dafür keinen großen Abschiedskampf, es ist alles erheblich ruhiger und das Ende ist erheblich trauriger. (Warnung: Taschentücher bereit halten ;)] Der Film ist für Kinder konzipiert, das Buch wie schon gesagt für Erwachsene (die Sexszenen aus dem Buch fehlen im Film zB).

 

Insgesamt ist es ein zauberhaftes Märchen für Jung und Alt und es bringt mich jedes Mal wieder in romantische und magische Stimmung.

 

"Du musst es zuerst versuchen. Sonst wird nie etwas daraus!"

 

~ Lilith ~

21.11.2014

Zweite Meinung

Abgelegen in der ländlichen Einöde im Norden Großritanniens befindet sich das Dorf Wall. Bei der namensgebenden Mauer östlich des Dorfes handelt es sich jedoch nicht um den Hadrianswall sondern um eine viel ältere Mauer; dahinter liegt das geheimnisvolle Land Faerie. Seit jeher bewachen die Männer von Wall das Loch in der Mauer, den einzigen Zugang zu Faerie, um niemanden hindurchzulassen, doch ausgerechnet dahin zieht es den jungen Hitzkopf Tristran Thorne. Der naive Jüngling will die begehrte Dorfschönheit Victoria Forester beeindrucken, indem er ihr als Geschenk die Sternschnuppe bringt, die vor ihrer beider Augen jenseits der Mauer in Faerie niedergegangen ist. Um Victorias Herz für sich zu gewinnen rechnet Tristran mit aufregenden Abenteuern. Womit er jedoch nicht rechnet, ist eine gefährliche Reise, bei der er nicht nur erwachsen wird, sondern auch sich selbst findet - auf mehr als eine Weise.

Als "ein Märchen für Erwachsene" bezeichnet Neil Gaiman sein Werk und als solches ist es ihm wirklich großartig gelungen. Fernab des lustigen, actiongeladenen Familienfilms begegnen wir einem wirklich außergewöhnlichen Buch, das mit viel Spannung und einer mystischen Atmosphäre den Leser in seinen Bann zieht. Zwar entlockt einem auch das Buch immer wieder ein herzhaftes Lachen, doch im Großen und Ganzen weicht der leichtbekömmliche Klamauk vielen Geheimnissen und spannenden Wendungen, die Kampfszenen des Films weichen oft fiesen Intrigen und düsteren Verschwörungen. Aber nicht nur die Atmosphäre des Buchs ist völlig anders als die im Film, auch inhaltlich gibt es gravierende Unterschiede bis hin zu einem völlig anderen großen Höhepunkt und einem anderen Ende.

Nicht nur wegen der ausgesprochen gelungenen Dramaturgie und der vielen kleinen und doch so spannenden Rätsel und Geheimnisse fand ich dieses Buch so fesselnd. Ein nicht zu unterschätzender Vorzug dieses Werkes ist die Kunstfertigkeit, mit welcher sich Neil Gaiman der Sprache bedient. Die bezaubernde, märchenhafte Sprache, die er verwendet, ist ein Genuss für sich und schafft beim Lesen eine ganz besondere Magie.

~ Adam ~


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zuletzt aktualisiert 17.04.2024

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