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Verfilmung: Chocolat

Vianne und ihre Tochter Anouk ziehen in das beschauliche französische Dörfchen Lansquenet. Dort ist man in seinen althergebrachten Gebräuchen festgefahren; Menschen, die sonntags nicht zur Kirche gehen, sind suspekt; Neuerungen sind zu vermeiden, denn sie bringen Unruhe; unverheiratete Frauen sind liederlich und von roten Pumps wollen wir gar nicht erst anfangen... Vianne passt auf alle Kriterien, denn sie beschließt, eine Chocolaterie zu eröffnen. In der Fastenzeit. Skandal!

 

Ich liebe magischen Realismus. Dieser Hauch Alltagsmagie, die gerade noch so glaubwürdig ist, dass man an eine fantastische Welt glauben kann - herrlich!

In diesem Fall kann Vianne die Lieblingspralinensorte ihrer Kunden erahnen. Außerdem hat sie Visionen, sie kann manchmal den unsichtbaren Freund ihrer Tochter sehen und die Schokolade verrät ihr die Geheimnisse der Menschen.

 

Hier der ausführliche Vergleich:

 

Die Buchvorlage

 

Das Buch ist aus der Perspektive von Vianne und dem örtlichen Comte, der Vianne wegen ihrer Frevelhaftigkeit wieder vertreiben will, geschrieben.

 

Vianne erahnt die Lieblingssorte ihrer Kunden ohne Hilfsmittel.

 

Pantouffle ist ein Kaninchen.

 

Père Henri existiert nicht.

 

Der Comte bespricht seine Sorgen mit einem Komapatienten.

 

Armande hat ihrem Enkel den Gedichtband schon vor 4 Jahren geschenkt.

 

Charly ist schwer krank.

 

Roux hat rote Haare.

 

Es gab schon früher ein Feuer bei den Zigeunern. Wir erfahren von beiden Brandstiftern. Das aktuelle Feuer verbrennt nur Roux' Boot, die anderen Zigeunern ziehen weiter, während er bei Armande bleibt und versucht, den Schuldigen zu finden.

 

Armande begeht mit Hilfe ihres Geburtstagsfests Selbstmord, Vianne hält sie nicht auf.

 

Das Café de la Republique wird zum Café des Marauds.

Die Verfilmung...

 

...ist erstaunlich detailliert aufbereitet, nur Details wurden geändert:

 

 

Vianne errät die Lieblingssorte ihrer Kunden mithilfe einer Drehscheibe.

 

Pantouffle ist ein verletztes Känguru.

 

Père Henri peppt den Kirchenalltag auf.

 

Der Comte schreibt Briefe an seine Ehefrau.

 

Armande schenkt Luc den Gedichtband, als sie sich wiedersehen.

 

Charlys Krankheit wird nicht erwähnt.

 

Johnny Depp hat schwarze Haare.

 

Es gibt nur das aktuelle Feuer, das nach der Geburtstagsfeier ausbricht. Roux' Boot treibt ab und ein anderes verbrennt.

 

 

 

 

Armande stirbt nach ihrem Geburtstag glücklich.

 

 

Das Café heißt später Café Armande.



Ihr merkt also, es sind wirklich nur Kleinigkeiten verändert worden. Tenor und Stimmung sowie alle Handlungselemente sind beibehalten worden. Allerdings sind ein paar Szenen dramatisiert worden (Serge bricht ein, Vianne will in der letzten Minute fliehen...). Im Buch gibt es wesentlich mehr Szenen mit der vorlauten und lebenslustigen Armande.

Die Extras auf der DVD sind übrigens verblüffend umfassend; Hinweis auf das Buch und den Soundtrack (zwei Lieder wurden von Johnny Depp eingespielt!), sogar eine Lindt-Werbung gibt es!

 

Insgesamt ist die Umsetzung wunderbar gelungen, die Atmosphäre mit den bezaubernden Bildern wurde exzellent eingefangen und dargestellt. Ein perfekter Film für einen kuschligen Sonntagnachmittag!


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Kommentare: 1
  • #1

    Lilli (geeksantiques.de) (Montag, 19 August 2019 20:29)

    Hej!

    Ich liebe den Film und wusste (Schande oh Schande) gar nicht, dass er auf einem Buch basiert... Das werde ich also jetzt sofort lesen müssen! Danke für den schönen Vergleich, so werde ich vom Buch sicherlich nicht enttäuscht sein - auch wenn Pantouffle ein Kaninchen ist. (Und was die Extras angeht, muss ich gleich mal nachschauen �)

    Viele Grüße
    Lilli

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zuletzt aktualisiert 17.04.2024

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