Sunyi Dean ~ The Book Eaters ♠♠♠♠♠

"These days, Devon only bought three things from the shops: books, booze, and Sensitive Care skin cream.

The books she ate, the booze kept her sane, and the lotion was for Cai, her son." 

 

Boom, was für ein Auftakt! Und genauso kolossal geht es auch weiter. Wir begegnen Devon, als sie sich auf der Flucht vor ihrer Familie und auf der Suche nach einem Medikament für ihren Sohn Cai befindet. Neben ihrer aktuellen Jagd erfahren wir in Rückblick-Kapiteln, wie es zur aktuellen Situation gekommen ist. 

 

Ich versuche, das so verständlich wie möglich zusammenzufassen, aber es ist mit den zwei Erzählsträngen wirklich sehr viel. 

 

Devon ist eine der wenigen Book-Eater-Frauen, ihr Schicksal ist es daher, mehrmals innerhalb der großen Familien Großbritanniens verheiratet zu werden und Kinder zu zeugen. Ihre erste Ehe läuft nicht liebevoll, aber okay, sie gebiert ein kleines Mädchen. Und wie es bei Müttern so ist, verliebt sie sich unsterblich in das kleine Wesen und versucht, mit ihr fortzulaufen. Nun gilt sie als schwierig und ihre zweite Ehe wird dementsprechend unangenehmer. Erneut wird sie schwanger und bekommt Cai, der jedoch kein Book Eater, sondern ein Mind Eater ist. Mind Eater saugen Gehirne aus und töten dabei oftmals. Es gibt jedoch ein Medikament, mit dem Mind Eater als Book Eater leben können - doch die Familie, die es herstellt, hat sich zerlegt. Da sich Devon erneut in ihr Kind verliebt, befindet sie sich nun, wie gesagt, auf der Flucht vor diversen Parteien und versucht, das Medikament zu bekommen, gleichzeitig ihrem Sohn Opfer zu bringen und ein neues Leben aufzubauen... uff!

 

Man könnte meinen, die abwechselnden Kapitel nehmen aus der Verfolgungsjagd ein wenig die Spannung, aber die Rückblick-Kapitel sind nicht weniger aufregend. Immer ist Devon am Kämpfen, ob um ihre Kinder, um ihre Zukunft oder ums Überleben, den Lesenden bleibt nicht eine Atempause.  

 

Der unfassbare Detailreichtum und die Dichtheit dieser Welt haben mich von Anfang an gepackt und nicht mehr losgelassen. So können Book Eater beispielsweise nicht schreiben (auch keine SMS), weil sie sich sonst ihre Nahrung selbst herstellen könnten. Mind Eater können schreiben, aber Selbstgeschriebenes auch mit Medizin nicht vertragen. Andere Familien haben außerdem andere Essgewohnheiten, so verspeisen die Fairweathers beispielsweise die Bücher komplett, wohingegen die Winterfields die Seiten wie menschliche Nahrung aussehen lassen.

Auch dass dasselbe Buch von unterschiedlichen Besitzern anders schmeckt, erscheint mir vollkommen logisch. Book Eater können Wissen auf Papier durch die Verspeisung in sich aufnehmen, so isst Devon immer die Zugfahrpläne, um die Abfahrtszeiten zu wissen oder kann ganze Sprachen rasend schnell lernen. Träumen nicht alle Bibliophilen davon, Bücher einfach verschlingen zu können, sich immer an alle Details erinnern zu können und Wissen superschnell und effektiv zu absorbieren?

 

 

Ich habe angefangen zu lesen und konnte nicht mehr aufhören. Ich konnte außerdem nicht aufhören, darüber nachzudenken und Adam vollzutexten. Ich habe von diesem Buch geträumt! 

Es ist definitiv kein Bestseller-Titel – manchen wird es zu düster sein, anderen zu anstrengend mit den Rückblicken und wieder andere kommen mit verspeisten Kindern nicht klar – aber wenn man das verkraftet, ist es ein mitreißender Thriller, der einen packt und nicht mehr loslässt. 

Vorteil: Es ist creepy genug für Halloween, aber da die Gegenwart im Winter spielt, auch prima für Dezember geeignet. 

 

„Everyone is a monster to somebody“ 

 

CW: Zwangsheirat, Zwangsschwangerschaft, Hungersnot, Armut, Menschen als Nahrung & Sklaven, Machtlosigkeit, Vergewaltigung (nicht explizit beschrieben), Body Horror, häusliche Gewalt, Gewalt gegen Kinder 

Notizen & Anmerkungen der Autorin auf Goodreads 

FAQ: https://sunyidean.com/the-book-eaters-faq/

~ 22.12.2022

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zuletzt aktualisiert 29.04.2024

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